Berichte

KORSIKA – Gemeinschaftstour AGS

Vom 02.03. bis 10.03.2018

Teilnehmer:
Bernhard Huter, Friedl Lackner, Martin Krug, Lukas Kremser, Hannes Baumgartner, Pepi Kainz, Arnold Lanziner, Toni Reinhart, Thomas Öfner, Armin Maier, Wolfgang Sterzinger, Peter Springeth, Susi Graller, 15 Paletten Bier und gute Laune

 

Nachdem von Bernhard und Friedl im Vorfeld die ganze Reise geplant und Transport wie Unterkünfte organisiert waren, konnte es am 02.03.2018 um 13.30 losgehen. Es starteten 4 PKW’s bis unters Dach mit Gepäck, Proviant (=Jause + Biiiiiiieeeeer), Ausrüstung und Passagiere gefüllt. 3 Fahrer schafften es trotz starkem Schneefall ab  Verona bis 19.30 nach Livorno. Luggis Auto musste bereits in Matrei am Brenner wegen „dramatisch verminderter Motorleistung“ zurückfahren und durch Pepis Auto ersetzt werden, welches dann erst um 21.35 Uhr in Livorno ankam. In der Pizzeria „10 und 10“, wo alle anderen bereits gespeist hatten, wartete noch ein gutes Abendessen auf die Spätankömmlinge. Im Hotel Ariston wurde übernachtet, gut gefrühstückt und um

07.00 Uhr am 03.03.2018 waren alle im Hafen Livorno beim „Check in“ bei der Fähre Sardinia Regina. Um 08.00 legte die Fähre ab und die Solsteiner verteilten sich je nach Befinden an Bord, manche verschliefen die Passage und waren dann richtig fit, als mit Verspätung wegen „Ladehemmung“ (ein Schleusentor steckte fest) die Fahrt fortgesetzt werden konnte. Um ca 15.00 Uhr landeten die 13 in  BASTIA in der „Bar Glaces“, wo sie sich mit kühlem Weißwein, Tagliatelle mit Tintenfisch und Espresso stärkten. Danach ging‘s weiter nach Corte. Im Hotel Duc de Padoue wurde ca 1 Stunde später eingecheckt. Einige unternahmen danach einen Spaziergang durch die Stadt und zur Citadelle. Um 20 Uhr gab es dann ein formidables Menü mit Lamm im Restaurant „24H“ , welches eine fantastische Auswahl an Wein (arme Sommeliers unter den Solsteins) anbot. Alle fühlten sich sichtlich wohl und blickten mit Vorfreude auf den nächsten Tag.

Am 04.03.2018 hieß es Frühstück 07.30, Abfahrt 08.00 für die Solsteins! Ziel war Punta del Oriente. Pünktlich sind sie  abgefahren und um 09.10 standen alle am Col de Vizzavonna auf 1.163 m in den „Startlöchern“. Wider Erwarten mussten sie die Schier nicht auf den Rucksack packen, sondern konnten bei weicher geschlossener Schneedecke weggehen. Die Route führte anfangs durch den Wald und der Schnee wurde mit zunehmender Höhe immer fester und härter, auf den freien Flächen teilweise eisig. Der steile Gipfelhang war schließlich pickelhart, der Gipfelbereich präsentierte sich windverblasen und vereist. Das hatten die Solsteins nicht erwartet (Steigeisen waren im Hotel geblieben), und so wurde die Tour, nachdem sich Friedl, Martin und Hannes noch ca 60 hm weiter hinauf auf eisigem steilen Gelände umgesehen hatten, 150 hm unter dem Gipfel abgebrochen, was sicher kein Fehler war, denn das Wetter wurde zunehmend schlechter – also Abfahrt circa 11 Uhr. Etwa zwei Drittel der Abfahrt war von den Schneeverhältnissen her ganz gut, manche schwärmten sogar von „Firnfeeling“. Es begann zu regnen und somit hatten sie dann im Wald „sumpfigen Schnee“ bei enggestecktem Torlauf, was der guten Stimmung keinen Abbruch machen konnte, denn beim Auto angekommen, gab es erstmal eine tolle Jause bei Martins rollendem Buffet (Ladeklappe mit Tischtuch). Speck, Käse, Würste, Liptauer mit gutem Schwarzbrot und Biiiiieeeer wurde kredenzt! Da es immer nasser und kälter wurde, flüchteten sie auf dem Weg nach Corte in eine Bar zum Aufwärmen. Eigentlich wollten sie Espresso trinken gehen, aber es gab so einen tollen Kamin mit warmem Holzfeuer, sodass sie sich gut aufwärmen konnten und nicht nur der Kaffee sehr gut schmeckte. Auch vom Wildschwein, von Pastete bis Wurst hätte es alles gegeben in dieser Bar.

Um 16 Uhr waren sie dann wieder im Hotel in Corte, konnten sich kultivieren und ausruhen, um dann um 18.00 zur Tourenbesprechung für den nächsten Tag zu erscheinen.

Das Abendessen wurde im „Cafe France“ eingenommen, weil „24“ Ruhetag hatte. Peter bestellte sich nach dem mehr als ausreichendem Hühnercurry und Riesentiramisu ein Schnapserl zur Verdauung. Eau de Vie hieß es, wurde in einem mittleren Cognacschwenker serviert und letztendlich hatte die halbe Truppe was davon, weil Peter alleine den „Hafen“ nicht leeren hätte können!

05.03.2018– heute  hieß es Frühstück 07.00, Abfahrt 07.30 – alle schafften es pünktlich – es herrschte eiserne Disziplin, trotz  der vielen Biere und Weine, gute Laune und viel Spaß waren der ständige Begleiter! Das Ziel war die „Punta Minuta“. Also los ging es in Richtung Ponte Leccia, ins Ascotal über enge Bergstraßen, die für die Tiroler Fahrer kein Problem darstellten, bis Haut Asco zur Schistation auf 1.400 m. Um 09.00 starteten sie bei Sonnenschein zuerst auf der Schipiste und folgten dann dem Sommerweg Richtung Punta Minuta. Alle waren guter Hoffnung, dass heute bei gutem Wetter das Ziel erreicht werden konnte. Am Vortag und während der Nacht hatte es geschneit und eine gute Auflage auf den harten Untergrund gemacht, so konnten sie mit Harscheisen auch die ersten beiden recht steilen Hänge gut meistern. Bei 2.400 m zog wieder dichter Nebel auf, und so machten alle bis auf Bernhard, Peter und Friedl hier Gipfel. Die drei versuchten durch eine Rinne in Richtung Punta Minuta weiter aufzusteigen. Nach weiteren 100 hm erwies sich der sehr steile vereiste Hang als enges steiles Couloir, wo nicht mal mehr ein Steigeisen hält, also war hier ihr Gipfel und sie „schlitterten“ wieder zu den anderen hinunter. Der erste steile Hang wurde dann im Blindflug gemeistert, da das Wetter, wie vorhergesagt leider schon wieder umschlug. Der Schnee war super zu fahren und je nach Sicht ging es mal besser mal schlechter. Wieder auf der Schipiste angelangt, brachten diese Solsteins mit ihrem „Rudelcarven“ alle Korsen, die langsam ihre Kurven zogen, zum Staunen. Leider wieder kein Gipfel, aber alle sicher und gesund, bei bester Laune, gutem Appetit und Durst am Ausgangspunkt zurück. Jause war jetzt angesagt, ganz Schlaue hatten sogar ihren „Sessel“ mit dabei und alle genossen Martins Buffet bis es wieder zu regnen begann.

Das mittlerweile übliche Abendritual wird nicht mehr festgehalten, da es jeden Abend ab nun im „24“ (Falstaff) stattfand und einfach sehr gut und angenehm war. Die Solsteins waren mittlerweile sehr beliebt, der Wirt spendierte auch jeden Abend etwas, mal eine Flasche Wein, mal eine Runde Mirte (Averna ähnlich)  einfach alles ein Genuss!

Das Wetter meinte, die Solsteins bräuchten auch mal einen Ruhetag, obwohl diese sich für den 06.03.2018 die Punta Artica vorgenommen hatten. Also wieder Abfahrt um 07.30 in Richtung Calacuccia. Spätestens am Col de Vergio waren alle davon überzeugt, dass es nichts bringt im Nebel herumzustochern, obwohl der Tag in Corte mit Sonnenschein begann. Im Gebirge hing das schlechte Wetter fest. Also kurz umentschieden: Tour de Corse bis Ajaccio. Die Fahrt ging nun wieder die Passstraße hinunter über Evisa nach Porto, natürlich mit Bier-, Pinkel- und Fotopausen. In Porto wurde die Burg erklommen, danach durch die Calanches bis zum Strand von Sagone gekurvt. Dort überforderte die hungrige 13 fast den Wirt im Restaurant „U Castello“ direkt am Strand, wo vorher einmalige Fotos mit kompletter Ausrüstung am Strand gemacht wurden.  Nach sehr gutem Mittagessen + Wein und guter Unterhaltung musste die Truppe noch ca 1,5 Stunden nach Ajaccio fahren, von dort wieder ca 2 Stunden nach Corte – die Zeit wurde knapp, denn ausgerechnet für diesen Tag war das Abendessen schon für 19 Uhr bestellt…. Also kurvten alle Autos weiter bis sie feststellten, dass in Ajaccio alles staut. Also kurz am Hafen vorbei und wieder raus in Richtung Corte, „aui oi aui oi ….“, über den Col de Vizzavonna retour nach Corte. Beim Abendessen im „24“ stellten alle Teilnehmer fest, dass so ein „Ruhetag“ recht anstrengend  sein kann, besonders für diejenigen, die die vielen Kurven nicht so gut vertragen. Es waren immerhin fast 250 km und über 4.000 hm.

07.03.2018 – Sonnenschein in Corte – Frühstück um 06.30 – Abfahrt um 07.00 ins Ristonica Tal zum Monte Rotondo. Leider fing es bald zu regnen an und die Hoffnung auf eine schöne Tour drohte zu schwinden. Bei 1.200 m hörte es jedoch auf , alle waren erleichtert und packten frohgemut die Schier auf den Rucksack. Freundliches Wetter begleitete die Solsteins auf dem Waldweg bis sie nach einer guten halben Stunde die Schier anziehen konnten. Es ging dann in gemächlicher Steigung noch etwa eine halbe Stunde durch den Wald hinauf, dann tat sich gute Sicht in Richtung ROTONDO auf. Was sie allerdings auch sahen: „da oben geht der Wind“, sie kamen bis zum Anstieg auf den Steilhang zur Scharte, von der man dann weiter zum Rotondo sehen konnte , als der Wind zum Sturm wurde. Dem Sturm trotzend stiegen sie weiter auf, bis plötzlich Nebel hereinbrach. Toni und Susi fellten im Hang ab und drehten um, schlechte Sicht und Sturm sind nicht ihre Lieblingsbegleiter. Die anderen kämpften sich bis zur Scharte durch, nach Erkundungstour von Peter, Hannes und Martin mussten sie dann jedoch feststellen, dass zu viel Schnee, der Sturm, die Steilheit des Hanges, den sie queren mussten, und die schlechte Sicht fürs Umdrehen sprechen…. Auf 2.150 m wurde abgefellt und bei dreierlei Schneearten abgefahren, sogar durch den Wald ging es zwar weich aber noch recht gut in engem Slalom hinunter, letztes Stück hieß es wieder Schi tragen und dann wartete schon der Präsi mit den „roten Blutkörperchen“ (für Outsider: Preiselbeerschnaps made by Wast = auch ein Solsteiner). Das Wetter besserte sich wieder und so konnten sie am Campingplatz Tuoni Martins Buffet eröffnen, die Sonne genießen und sogar das „Ristonica Watschele Tournier“ abhalten. Peter, Friedl, Armin, Arnold und Thomas gingen von dort zu Fuß nach Corte, etwa 6 km Sonnenwanderung mit Abschlußbier an einem Sonnenplatzl in Corte.

08.03.2018 – Frühstück 06.30 – Abfahrt 07.00 in Richtung Calacuccia bis Lozzi. Das Wetter spielte gut mit, das Ziel hieß Monte Cinto von Süden, ein vielversprechender Tag lag vor ihnen. Am Campingplatz „Monte Cinto“ vorbei über einen wirklich holprigen, löchrigen, buckligen, ausgeschwemmten Weg, den alle Fahrzeuge in vorsichtigem Tempo gut überstanden, ging es so weit bis Schnee lag. Schi angeschnallt und eine Weile dem Weg folgend ging es in Richtung „Refuge de Petra Pinzuta“, die sie rechts liegen ließen und über einen Hügel, den sie nachher wieder abfahren mussten, abkürzten. Wahrscheinlich witterte da jemand die Gelegenheit die Sturzkassa aufzubessern – leider nein – es konnten alle ohne Sturz mit den Fellen abfahren! Also ging es in angenehmer Steigung weiter dem Sommerweg folgend. In einer Senke bevor sich der Berg aufsteilt hatte das GPS-Gerät plötzlich den Einfall die Diritissima zu wählen. Also führte die Spur immer direkter und steiler in  Richtung zur Scharte, wo man dann aufs Schidepot kommt. Toni und Susi hatten schon vorangekündigt, dass sie nur bis zum Lac de Cinto gehen werden, deshalb zweigten sie dann von der direkten Linie ab und gingen den Normalweg weiter in Richtung Scharte, wo man dann zum See hinunter sehen konnte. Auf 2.300 m machten sie Gipfel und konnten beobachten, wie sich die übrige Truppe Spitzkehre um Spitzkehre den steilen Berg hinaufarbeitete. Die Steilheit und die Schneelage versprachen keine rosigen Aussichten. Arnold entschied sich da auch abzufahren und traf dann wieder mit Toni und Susi zusammen, die gerade in firnähnlichem Schnee von „ihrem Gipfel“ abgefahren sind. Gemeinsam fuhren sie in gutem, ab und zu heimtückischem Schnee bis zum Refuge de Petra Pinzuta, wo Pepi sich von den „Strapazen“ im „24“ vom Vortag erholte. Die übrigen Solsteins hatten in der Zwischenzeit, es war nun 12.00 Uhr,  das Schidepot erreicht, wo die Steigeisen angelegt wurden. Martin, Wolfgang, Friedl, Peter, Bernhard, Armin, Hannes, Lukas und Thomas heißen die Gipfelsieger über den Pointe des Eboulis 2.665 m, wie der Wintergipfel des Monte Cinto 2.706 m genannt wird. Zitat von Friedl:“C’etait très dur, vraiment dur“, aber sie haben es geschafft und wurden mit fantastischer Weitsicht bis zum Meer auf beiden Seiten und über das gesamte korsische Gebirge belohnt. Manches Adlerauge behauptete sogar bis Cap Corse zu sehen. Mittlerweile war der erste Teil der Gruppe schon zu den Autos abgefahren, wartete dort auf die Gipfelsieger, welche nach 5.45 Gesamtzeit mit herzlichen Gratulationen und Bier empfangen wurden. Leider schlug das Wetter wieder um und die Superjause wurde auf einem windigen „abgefackten“ Parkplatz eingenommen. Der Gipfelsieg wurde mit einem Schnapserl gefeiert und dann ging es wieder nach Corte ins Hotel. Letzte Tourbesprechung und Abendessen im „24“……

09.03.2018 Frühstück 06.30 – Abfahrt 07.00 – am Plan: Monte Renoso – nach eineinhalb Stunden Anfahrt, wovon anfangs keiner so richtig begeistert war, trafen 11 Solsteins pünktlich um 08.30 bei strahlendem Sonnenschein bei der „Station des Ski Ghisoni“ im gleichnamigen Tal ein. Die lange Anreise war sofort vergessen und sie ließen rasch die ersten 200 hm hinter sich. Ab da präsentierten sich die Aufstiegshänge ziemlich windverblasen und über weite Strecken total vereist. Harscheisen waren angesagt und nach zweieinhalb Stunden konnten alle 11 den Gipfelsieg im Sonnenschein mit Schnapserl, guter Stimmung, Jause und Bier feiern und es blieb genügend Zeit für tolle Fotos. Die Abfahrt vom Gipfel war eine reine Herausforderung: pickelhart, blankes Eis, das wie in Schuppen geschichtet war, die reinste „Rüttelpartie“. Diese anfänglich schwierigen Verhältnisse erst überwunden, wurden sie mit dem darauffolgenden Firn bis fast zur „Station des Ski Ghisoni“ belohnt und konnten nach einer Gesamttourenzeit von 3.33 Stunden die Rückfahrt nach Corte antreten.

Susi und Toni hatten sich in der Zwischenzeit eine kleine Rundfahrt von Corte über Aleria nach Bastia weiter der Küste entlang in Richtung Cap Corse gegönnt, viele schöne Eindrücke gesammelt, tolle Fotos geschossen und sich entschlossen die Insel im Mai mit den E-Bikes zu erkunden. In Bastia blieb noch genügend Zeit für Stadtbummel, Ralleystart zuschauen und Lokal fürs Abendessen zu finden.

Die siegreichen 11 holten inzwischen ihr Gepäck vom Hotel und fast wie ausgemacht trafen sich alle am Fährhafen um 17.20. Es gab gleich viel zu erzählen und so schlenderten sie gemütlich ins ausgewählte Restaurant, wo sie hervorragend bewirtet wurden. Danach „Check in“ Fähre Bastia – Savona – Außenkabinen mit Dusche – ah fein!

Bei einem gemeinsamen Bierchen stellten alle einstimmig fest, dass sie eine wunderschöne, harmonische Tourenwoche mit viel Spaß und ohne Unfälle und Verletzungen genießen durften, ließen das Erlebte revue passieren und den Abend gemütlich ausklingen.

Gut ausgeschlafen traten sie am 10.03.2018 dann die Heimreise an, welche in Sterzing beim Hubertushof mit einem guten Essen und einem Glaserl beendet wurde.

 

Ein HERZLICHES DANKE
den Organisatoren und allen Teilnehmern,
die diese Woche, so wie sie war, möglich gemacht haben!

 

Vom 02.03. bis 10.03.2018 Teilnehmer: Bernhard Huter, Friedl Lackner, Martin Krug, Lukas Kremser, Hannes Baumgartner, Pepi Kainz, Arnold Lanziner, Toni Reinhart, Thomas Öfner, Armin Maier, Wolfgang Sterzinger, Peter Springeth, Susi […]